“Kurzrezension: Peter Grant-Romane”

Für alle noch Unwissenden: Der Londoner Buchhändler, Roman- und Drehbuchautor Ben Aaronovitch (u.a. für Dr. Who) schreibt eine Romanreihe um den Police Constable Peter Grant, der als Teil einer Spezialeinheit des Metropolitan Police Service in und um London durchgeknallte Abenteuer erlebt, nachdem er Zauberlehrling geworden ist.

Bislang sind vier Romane erschienen und übersetzt, ein weiterer soll im November 2014 in Englisch erscheinen und noch einer ist für 2015 geplant.

In Die Flüsse von London entdeckt P. C. Grant seine magischen Fähigkeiten und wird der Spezialeinheit für magische Dinge zugeordnet, wo er zum Magier ausgebildet werden soll. Im zweiten Band Schwarzer Mond über Soho, der sich hauptsächlich um tote Jazz-Musiker dreht, taucht ein mysteriöser Gegenspieler auf, der Grant durch alle weiteren bislang erschienen Bücher begleitet. Ein Wispern unter Baker Street führt Grant in den Londoner Untergrund, wo er bis zur Nasenspitze in der buchstäblichen Scheiße steckt, dafür geht es in Der böse Ort hoch hinaus, in die oberen Stockwerke eines (fiktiven) magischen Hochhauses.

Zwischen zahlreichen Erwähnungen von D&D, Harry Potter, dem Herrn der Ringe, Dr. Who u.v.m. sowie ausgeprägten Beschreibungen der Londoner Architektur und Geschichte finden sich ziemlich viele gute Ideen, interessante Wendungen und spannende Situationen. Die Übersetzung ins Deutsche scheint mir gelungen, die Charaktere sind gerade tief genug, um mir nicht auf die Nerven zu gehen und die Geschichte entwickelt sich erfreulich kontinuierlich weiter.

Die Bücher sind meiner Meinung nach keine bahnbrechenden oder das Genre erweiternden Werke, aber durchaus gut und lesenswert, schon wegen der vielen Anspielungen auf andere kulturelle Meisterwerke. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass aus der Romanreihe irgendwann eine abgeschlossene TV-Serie im Format der Sherlock-Serie der BBC wird. Wer also gerade nach lesbaren Büchern sucht und mit humoristischer Gegenwarts-Fantasy etwas anfangen kann, ist mit diesen Büchern gut beraten.

Nachtrag, Altersempfehlung: Da in einigen Szenen doch recht grauenhafte Vorkommnisse beschrieben sind und der Humor eher für Erwachsene ist, empfehle ich die Bücher für Leser ab 14 Jahren.

Veröffentlicht am 3. Oktober 2014, Keine Kommentare

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