“Ausprobiert – Age of Fantasy: Quest”
So traurig es ist, zeitlich komme ich selten dazu, mit jemandem Figurenspiele zu spielen (sprich: priorisiere andere Dinge). Jetzt hat OPR für SciFi und Fantasy je ein Spiel herausgebracht, die als Coop oder alleine gespielt werden können. Komplett mit Kampagnensystem, wie bei Mortheim.
Ich hatte sowieso gerade einige Figuren der Tormentor Cults für das Spiel Forbidden Psalm („inspired by and compatible with MÖRK BORG“) gedruckt, daher wollte ich die Variante Age of Fantasy: Quest ausprobieren. Für die Kultisten habe ich eine Armeeliste erstellt, so dass ich sie als Widersacher für eine Solo-Kampagne verwenden kann (dazu gibt es für Patreons ein gutes Tool von OPR).
Die drei Helden Rogar, Nimble und Magellan sind aus der Liste des Imperiums: Ein Barbar, ein Dieb und ein Magier.
Eine Kampagne besteht aus W3+1 Kapiteln, die jeweils aus W3 Missionen bestehen. In jeder Mission gibt es je ein primäres und ein sekundäres Missionsziel. Nachdem man das primäre Ziel erfüllt hat, wird das zweite vorbereitet. Allerdings kann die Gruppe dann schon die Mission abschließen und das zweite Ziel ignorieren. Vor jeder Mission entscheidet man, mit welchem Schwierigkeitsgrad man spielen möchte. Ich habe für alle Missionen die leichteste Schwierigkeit ausgewählt.
Ich hatte mit der ersten Mission losgelegt, bevor ich die Kampagne entwickelt habe. Das primäre Ziel war hier eine Rückholung (Retrieval), und da meine Auswahl an Missionsmarkern denkbar klein ist, habe ich eine Stadtwachen-Mini genommen. Das Ziel war also, eine vermisste Person in Sicherheit zu bringen. Das sekundäre Ziel war eine zusätzliche Eskorte durch die Gegend, aber die Truppe war bereits so stark angeschlagen, dass ich die Mission nach Abschluss der Rückholung beendet habe.
Anschließend habe ich dann die Kampagne grob skizziert: Die Kultisten und Monster der Tormentor Cults sind in einer Grenzregion des Imperiums eingefallen, um Jagd auf Menschenopfern zu machen. Die drei Helden haben Wind davon bekommen, dass hier mit der Rettung von Menschen Gold zu machen ist und haben sich aufgemacht, ihren Wohlstand zu vergrößern. Ich hatte ermittelt, dass diese Kampagne aus drei Kapiteln mit jeweils zwei, zwei und drei Missionen besteht.
Die zweite Mission des ersten Kapitels war dann auch gleich wieder eine Rückholung, also mit neuem Gelände und neuen Gegnern das selbe Spiel nochmal. Hier war das sekundäre Ziel eine Sabotage, aber wieder waren die Helden zu angeschlagen, um das noch ernsthaft zu versuchen. Immerhin hatten sie schon zwei Personen vor den Kultisten gerettet und konnten auf Stufe 2 aufsteigen. Und damit endete das erste Kapitel.
Auch in den zwei Missionen des zweiten Kapitels schaffte die Gruppe keines der sekundären Ziele. Die erste Mission war eine Suche nach einer verlorenen Familienchronik (Area Search), die zum Glück zeitig geborgen werden konnte, bevor eine frische Welle Gegner über die angeschlagenen Kämpfer hereinbrechen konnte. Ziel der zweiten Mission war es, ein klares Signal an die Kultisten zu senden (Clean Sweep). Es sollte eine Kampfgruppe ausgelöscht werden, um die Invasoren zu vertreiben.
Soweit die bisherigen Spiele. Die Regeln sind wie bei den OPR-Spielen üblich einfach gehalten und erlauben einen schnellen Fluss. Es gilt eine Balance aus Überforderung der Helden („Stress“) und Verwundungen zu halten. Da die Charaktere zu Beginn recht schlechte Werte haben (z. B. Angriff bestenfalls 5+), ist es ein ständiges Abwägen von Aktionen und mittelfristigen Auswirkungen auf die Möglichkeiten in späteren Zügen. Alles in allem ein wirklich gutes System.
Das dritte Kapitel besteht aus drei Missionen. In der ersten Mission muss die Gruppe eine versteckte Korrespondenz finden und zurückbringen (Area Search). Als sekundäres Ziel soll ein Gegner nach den Plänen der Kultisten zu weiteren Truppenbewegungen befragt werden (Interrogate). Die zweite Mission ist es, eine Antwort auf die Korrespondenz an zwei Verstecken zu hinterlegen (Delivery). Außerdem sind Gerüchte aufgekommen, dass in der Gegend Wertgegenstände zu finden sind (Scavenge). In der dritten Mission soll dann ein Bote aus feindlich besetztem Gebiet eskortiert werden (Retrieval), und wieder besteht eine Chance auf Schätze (Scavenge).
Wer wie ich gerne öfter Tabletop mit RPG-Elementen spielen würde, aber wenig Zeit für Verabredungen findet, hat mit den OPR-Spielen eine gute Möglichkeit, Hobbyzeit zu verbringen. Ich habe festgestellt, dass ich definitiv mehr Geländestücke benötige, die die Sichtlinie blockieren.