“Abenteuer-Ideen für D&D aufbereiten”

Ein Ritter kämpft mit dem Tod

Abenteuer leicht gemacht

In meinem letzten Artikel über das Spielleiter-Geschäft „Die eigene Kampagne – das Spielleiter-Spiel“ habe ich erwähnt, dass ich nicht jemand bin, dem aus dem Stegreif die grandiosen Abenteuer-Ideen einfallen. Aber im Zweifelsfall geht es ja immer nur darum, zu wissen, wo was steht und wie man es einsetzen kann. Im Internet gibt es eine Vielzahl von Abenteuerideen, manche gut, manche mäßig. Optimalerweise sind diese in Listen angeordnet, durchnummeriert und gebrauchsfertig wie zum Beispiel die für D&D geeigneten Adventure Hooks von Daddy Grognard.

Hier kann ich mich durch den Wurf eines entsprechenden Würfels inspirieren lassen. Aber ein einfacher Wurf auf einer Tabelle mit Abenteuer-Ideen entfaltet noch nicht das ganze Potential des Zufalls, diesem mächtigsten Verbündeten im Spielleiter-Geschäft. Erst mehrfache Würfe auf verschiedenen Listen und die Verknüpfung der Ergebnisse zu einem Gespinst mit verschiedenen Aspekten und Einstiegs­mög­lich­keiten für die Spieler lässt eine Rahmenhandlung entstehen, die den Spielern erlaubt, Abenteuer zu erleben. Dazu möchte ich ein Beispiel vorstellen, in der Hoffnung, dass meine Spieler meinen Blog nicht lesen. Das Beispiel wurde mit den Listen von Daddy Grognard generiert, welche in Links To Wisdom, dem D&D-OSR-Hausregel-Wiki zu finden sind.

Das Szenario ist sicher kein fantastischer Überflieger, aber als kleines Zwischenspiel in einer beliebigen Kleinstadt und als Einstieg in andere Module bestens geeignet.

Szenario: Bankgeschäfte

Ich habe drei Mal für die Tabelle Hooks you can bank on gewürfelt, die Ergebnisse waren 4, 12 und 14.

Bankier

Der verwirrte Banker

Der Inhaber einer lokalen Bank hat, besessen von dem Effekt eines magischen Teppichs, ein neues Geschäftsmodell ausprobiert: Er hat sehr alten Menschen die Schulden erlassen im Austausch gegen Gegenstände aus ihren Haushalten. Nun hat die Bank Keller voller Plunder und verborgener Schätze, unter anderem das Kollier des Bastrabart (s.u.) und eben den Verwirrenden Läufer.

Der Stadtrat ist besorgt über Gerüchte, dass eine große Bank von außerhalb eine Übernahme der lokalen Bank plant. Die große Bank gehört einem reichen Händler aus einer benachbarten Stadt. Durch Insidertips hat der Händler von den Taten des Bankinhabers erfahren und vermutet, dass eine Übernahme der kleinen Bank ein Kinderspiel sein sollte.

Der Inhaber der lokalen Bank wurde von dem Händler entführt, der nun den Stadtrat erpresst: Sollte herauskommen, dass er Schulden gegen Plunder erlassen hat, stünde die Bank vor dem Bankrott, was die ganze Stadt in eine missliche Lage bringen würde. Daher muss unter allen Umständen verhindert werden, dass der Inhaber Bankgeheimnisse ausplaudert.

Das Kollier des Bastrabart

Frei nach theskyfullofdust: The Necklace of Saint Barry

Das Kollier des Bastrabart sieht wie ein gewöhnliches Halsband aus, mit der Figur eines Kriegers, der einen Speer trägt. Die Figur stellt Bastrabart dar. Das Kollier ist magisch: Es erlaubt dem Träger, einen Teil seiner Lebensenergie in der Figur zu speichern und bei Bedarf wieder zurückzuerlangen.

  • Ein Paladin, Kleriker oder Krieger kann TP in der Figur speichern, indem er sich selbst an der Figur verletzt. Zu einem beliebigen Zeitpunkt kann er die TP zurückerlangen und sich selbst heilen.
  • Das Kollier kann nur eine Ladung TP enthalten, man kann nicht TP über einen Zeitraum ansammeln. Nur die Person, die die TP gespeichert hat, kann sie auch wieder abrufen.

Um sich selbst zu verletzen, muss der Charakter einen Willenswurf ablegen (D&D3) bzw. auf seine Weisheit würfeln (LL etc.).

Ergebnis Willenswurf Ergebnis < Weisheit Verletzung (Würfel)
10 0 1W4
15 5 1W6
20 10 1W8
+5 +5 nächster Würfel
Veröffentlicht am 31. Oktober 2013, 4 Kommentare

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